Podcast: Die rote Liste

Heute: Glump!

„Diridari“ – ein alter Begriff für Geld oder Zahlungsfähigkeit. Seine Wurzeln liegen laut Neuem Bayerischen Wörterbuch im Ausdruck „Dira Dai“, einem früheren Getreidemaß aus Weizen und Gerste, das den Reichtum eines Bauern symbolisierte. Heute ist „Diridari“ fast vollständig aus dem Sprachgebrauch verschwunden – schade eigentlich, denn es klingt deutlich charmanter als Kohle, Moos oder Schotter.

Heute: Sparifankal

Heute: Halodri

Heute: Rana/Raner

„Gspusi“ – dieses charmante bayerische Wort hört man heute kaum noch. Früher stand es für eine heimliche Liebschaft oder ein lockeres Verhältnis, ganz ohne große Ernsthaftigkeit. Der Ausdruck hat übrigens italienische Wurzeln: von sponsa (Braut) und sponsus (Bräutigam). Heute verstecken sich solche Beziehungen oft hinter englischen Begriffen wie „Casual Date“ oder „Affäre“. Eigentlich schade –

Das bayerische Wort „Gach“ beschreibt alles, was extrem, heftig oder besonders ist. Ein Steig kann Gach sein, wenn er steil ist, eine Kurve, wenn sie eng ist – und ein Mensch, wenn er kräftig oder wild drauf ist. Im Hochdeutschen würde man „heftig“ oder „krass“ sagen, doch Gach klingt einfach noch intensiver. Ein fast vergessenes

„Mankai“ ist ein altes bayerisches Wort für Murmeltier. Es stammt wahrscheinlich vom Dialektwort Mankln, was so viel heißt wie heimlich miteinander verständigen. Murmeltiere, die sogenannten Mankain, warnen sich gegenseitig mit Pfeifen vor Feinden. Wer heute „Mankai!“ ruft, wird oft nur verwundert angeschaut – das Wort ist fast so selten wie die Murmeltiere selbst.

Das bayerische Schimpfen hat viele alte Wörter – und manche sind fast vergessen. Ein Beispiel ist „Gruzi Fünferl“. Früher ein harmloser Ersatzfluch, heute hört man ihn kaum noch. Statt grob oder blasphemisch zu schimpfen, konnte man damit seinen Ärger freundlich ausdrücken. Doch seit Pfennig und Fünferl verschwunden sind, droht auch dieser Ausdruck zu sterben.